Patientenbehandlung

Unser vielfältiges Behandlungsspektrum möchten wir Ihnen an dieser Stelle einmal aufzeigen. Sprechen Sie uns bei Fragen gerne auf die verschiedenen Versorgungsarten an. Beachten Sie aber bitte, dass leider nicht jede Versorgung durchgeführt werden kann.

Ästhetische Vollkeramikkronen und -brücken

Wird ein Zahn über die Jahre immer mehr durch Füllungsmaterial ersetzt, verliert er am Stabilität, so dass er irgendwann überkronungsbedürftig wird. Für eine Überkronung wird der Zahn in der Höhe und im Umfang mit Diamantschleifern entsprechend des verwendeten Materials reduziert bzw. präpariert. Mit einem optischen Abdruck oder einem herkömmlichen Verfahren mittels einer Abdruckmasse wird eine Abformung hergestellt, die im zahntechnischen Labor als Grundlage zur Herstellung einer Krone oder einer Brücke dient. Für eine Versorgung mit einer Krone stehen verschiedene keramische Materialien zur Verfügung:

Lithiumdisilikat-Keramik: Diese Keramik ist für die Herstellung von Teilkronen, Veneers und ästhetischen Frontzahnkronen geeignet.

Verblendete Zirkonoxidkeramik: Diese stabile Keramik ist für die Herstellung von Kronen und Brücken auch im Seitenzahnbereich geeignet. Das Gerüst besteht aus einem Zirkongerüst, auch welches eine Verblendkeramik aufgesintert wird.

Monolithische Zirkonoxidkeramik: Aus einem vorgefertigten und mittlerweile farblich geschichteten Block werden die Kronen oder Brücken gefräst und der Kauebene angepasst.

Eine Brückenversorgung wird dann erforderlich, wenn ein oder mehrere Zähne fehlen und die benachbarten Zähne noch eine ausreichende Stabilität für eine Verankerung bieten.

Implantatgetragener Zahnersatz

Beim Verlust eines oder mehrerer Zähne können die entstandenen Lücken nicht nur mit Brücken, sondern auch mit implantatgetragenem Zahnersatz versorgt werden. Dafür werden im Bereich der Lücken Implantate ("Knochenschrauben" aus dem biokompatiblen Material Titan) gesetzt, die dann nach einer Einheilungsphase von mindestens 4-6 Monaten mit einer Krone bzw. einer Brücke versorgt werden können.

Implantat im Knochen freigelegtes Implantat Implantat mit Abutment versorgtes Implantat

Einfacher, herausnehmbarer Zahnersatz

Wenn aufgrund einer Vorschädigung durch einen Unfall oder durch Karies einer oder mehrere Zähne gezogen werden müssen, fertigen wir Ihnen für die Übergangsphase, in der sich der Knochen umwandelt, einen einfachen, herausnehmbaren Zahnersatz an. Auf diese Weise werden die Lücken versteckt und Sie können ganz normal essen und sprechen. Nach der Umbauphase des Knochens kann die Lücke entweder mit einer Brücke oder – bei vielen gezogenen Zähnen – mit einer höherwertigen Prothese (Modelleinstückguss- oder Doppelkronenprothese versorgt werden.

Modelleinstückgussprothesen

Die Modelleinstückgussprothesen halten sich mit gegossenen Klammern an den Restzähnen fest und geben der Prothese einen festen Halt. Diese Prothesen liegen zum einen auf der Schleimhaut auf und stützen sich über die Klammern an den Zähnen ab. Diese Art der Prothese haben einen Kunststoff- sowie einen Metallanteil und sind – im Vergleich zum einfachen, herausnehmbaren Zahnersatz – angenehmer zu tragen.

Doppelkronenprothesen

Bei Doppelkronenprothesen werden die verbliebenen Zähne beschliffen und mit Kronen (so genannte Primärkronen) versorgt, auf die eine Prothese mit Sekundärkronen aufgeschoben wird. Auf diese Weise kann bei dieser Versorgungsart auf Klammern im ästhetischen Bereich verzichtet werden und der Haltemechanismus versteckt werden. Neben dem Halt über die Primär- und Sekundärkronen stützt sich diese Prothese auch über die Schleimhaut ab.

Totalprothesen

Bei vollständiger Zahnlosigkeit in einem oder beiden Kiefern kann eine Versorgung mit einer Totalprothese erfolgen. Diese liegt mit iher Basis vollständig auf der Schleimhaut auf und erhält ihren Halt am Kiefer über eine genaue Passung, die einen Unterdruck erzeugt. Der Halt einer Totalprothese im Unterkiefer ist im Vergleich zum Oberkiefer schwieriger zu erzeugen, da außen am Unterkieferknochen die Gesichtsmuskulatur und innen die Zungenmuskulatur ansetzen. Somit ist es schwieriger einen optimalen Halt zu erzeugen. Am Oberkieferknochen setzt außen nur die Gesichtsmuskulatur an, der Gaumen ist aber kaum bis gar nicht beweglich.

Defektprothetik – Epithetik

Bei der Entfernung von Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich kommt es vor, dass auch Teile des Gesichts, der Nase, des Ohres, des Gaumens oder sogar des Schädels entfernt werden müssen, damit der Tumor vollständig entfernt werden kann. Diese fehlenden Bereiche können mit Defektprothesen, so genannten Epithesen, versteckt oder kaschiert werden, so dass diese kaum bis gar nicht auffalen.

Interdisziplinäre Therapieplanung und -umsetzung

Die zahnärztliche Prothetik ist eine Disziplin bei der Umsetzung einer umfangreichen zahnärztlichen Therapie. Gemeinsam mit den anderen Abteilungen im Haus (Parodontologie > Behandlung von Zahnbetterkrankungen, zahnärztliche Chirurgie > Zahnextraktionen, Kieferorthopädie > Zahnumstellungen, Zahnerhaltung > Füllungen und Wurzelkanalbehandlungen) planen Sie ein individuelles Therapiekonzept für Sie und setzen dieses gemeinsam um.

Extrusion und Wiederaufbau stark zertörter Zähne nach Frakturen oder Karies

Auch wenn Zähne durch einen Unfall oder auch durch Karies bis tief unterhalb des Zahnfleisches zerstört werden, können sie unter Umständen erhalten werden. Dafür erhalten sie zunächst eine Wurzelkanalfüllung. Danach wird ein hantelförmiger Stab auf die Zahnwurzel aufgeklebt und die Wurzel wird durch Gummizüge über ein an den Nachbarzähnen befestigten Widerlager (z.B. das dazwischen geklebte Zahnfragment) innerhalb von 5-14 Tagen aus dem Kieferknochen herausgezogen (forcierte Extrusion nach dem Tissue Master Concept TMC). Nach einer Einheilzeit von ca. 3 Monaten kann die Kronenversorgung nach Verlängerung des Stumpfes über einen Stiftaufbau erfolgen, der im Wurzelkanal verankert wird.

Die Bilder zeigen den Zustand nach Fahrradsturz und tiefer Fraktur des rechten kleinen Schneidezahnes und einer Schneidekantenfraktur des rechten großen Schneidezahnes. Beide Zähne wurden abschließend mit Keramikkronen versorgt.

tief in der Gingiva abgebrochener Zahn Extrusionshantel von vorne Extrusionshantel von oben Einheilphase Einheilphase präparierte Zahnstümpfe versorgte Kronen

Craniomandibuläre Dysfunktionen

„Craniomandibuläre Dysfunktionen“ (CMD) stellen einen Sammelbegriff für eine Reihe von klinischen Problemen und Krankheitssymptomen im Kopf-Halsbereich dar. Nach der Karies und Parodontitis gehören CMD zur dritthäufigsten Erkrankung im zahnärztlichen Bereich. Betroffen sind in erster Linie die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke. Die häufigsten Symptome von CMD reichen von Verspannungen und Schmerzhaftigkeit der Kau- und Halsmuskulatur über Kiefergelenkschmerzen und -geräusche bis zu Limitationen der Unterkieferbewegungen. Oft gehen CMD auch mit Kopfschmerzen, migräneartigen Beschwerden und Tinnitus einher. Die Symptome der CMD werden in der Poliklinik für Zahnersatzkunde unter Anwendung aktueller international anerkannter Richtlinien behandelt.

Bruxismus (Pressen und Knirschen der Zähne) und starke Zahnabrasionen

Für die Therapie des Bruxismus werden neben Verhaltensempfehlungen spezielle Aufbissbehelfe eingesetzt. Bei sehr starken Zahnabrasionen erfolgt nach einer Vorbehandlung die restaurative Versorgung der Zähne mit Wiederherstellung der Ästhetik und Kaufunktion. Zur Gewährleistung einer hohen Passgenauigkeit solcher umfangreichen Kronen- und Brückenarbeiten werden dafür im Vorfeld die Kieferrelation und Unterkieferbewegungen individuell vermessen.

stark beanspruchte Zähne versorgte Kronen

Angebot über die Behandlung im Studentenkurs

Im Rahmen des integrierten klinischen Studentenkurses können wir Ihnen eine umfassende fächerübergreifende zahnmedizinische Versorgung unter zahnärztlicher Aufsicht anbieten. Hier werden Sie zunächst umfassend untersucht und dann werden alle notwendigen Behandlungen in Unterstützung erfahrener Zahnärzte von einem Studenten durchgeführt. Ergänzend zu zahnerhaltenden und prothetischen Maßnahmen werden Sie auch parodontologisch versorgt. Für Wurzelkanalbehandlungen im Studentenkurs ist zur Zeit noch keine Zuzahlung nötig.

Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums wird die zahnärztliche Behandlung durch neue Studenten des 6. Semesters über zwei weitere Jahre übernommen.