Informationen für niedergelassene Kollegen

Was ist der Unterschied zwischen Curriculum und Master? Die Konzeption des Kindercurriculums sieht viele Referenten vor, die aktiv vortragen und eher passive Teilnehmer, die am Ende die Anwendung des erworbenen Wissens anhand dreier Fälle dokumentieren. Der Master hingegen ist kein Repititorium des Curriculums, sondern hier wird die wissenschaftliche Basis/Evidenz der Kinderzahnheilkunde beleuchtet und auf Expertenniveau diskutiert, d.h. die Teilnehmer müssen sich diese zu einem erheblichen Teil in der "Homework Load" erarbeiten und selbst etwas zur Erweiterung dieser Wissensbasis tun – also eine Masterthesis schreiben (Master of Science ist somit ein akademischer Grad). Die Referenten sind hier mehr Coach als Dozent. Für diejenigen, die keine Thesis schreiben, endet das Programm mit einem „Diploma“.

Vertragspartner für eine/n Masterstudenten/in ist immer eine Universität. Das ist im konkreten Fall die Universität Greifswald (UG) sein, die DGK fungiert lediglich als Kooperationspartner und kann selbst keinen Master ausgeben. Das bedeutet konkret, dass anderweitig absolvierte Module (aus dem In- wie Ausland) nicht anerkannt werden können. Die UG hat den Master solide durchkalkuliert und kann die Fehlkalkulationen bzw. Programmabbrüche anderer Anbieter nicht bereinigen, denn es gelten die jeweiligen Studien- und Prüfungsordnungen, die vom Prüfungsamt der UG überwacht werden, welches alle im Modulplan geforderten Bausteine abprüft. Allerdings können schon geleistete Vorarbeiten für die Masterarbeit genutzt werden, wobei die Auswahl der Betreuer sehr konstruktiv auch aus den Reihen der DGK geregelt werden kann.

Wer kann am Masterprogramm teilnehmen? Die "Zugangsvoraussetzungen" sind zunächst ganz allgemein gehalten, d. h., der Studiengang ist geeignet: " …für Zahnärztinnen und Zahnärzte, die sich für die Zukunft einer modernen und umfassenden zahnmedizinischen Kinderbehandlung auf wissenschaftlicher Basis qualifizieren wollen." Daraus folgt, dass die Teilnehmer nicht nur Interesse, sondern auch Qualifikationen haben müssen, bzw. die Grundlagen dafür erarbeiten müssen. Es wird daher ein echtes Bewerbungs- und Zulassungsverfahren geben, bei dem der Beirat des Studienganges laut Studienordnung die Qualifikationen überprüft. Dabei sind ein erfolgreich abgeschlossenes Kindercurriculum und deutliche Berufserfahrung gute Indikatoren für einen Erfolg im Master, allerdings muss neben der praktischen Tätigkeit bei den Bewerbern die Bereitschaft erkennbar sein, sich kritisch mit der Wissenschaft hinter den Prozeduren und Leitlinien auseinander zu setzen.

Der Mastertitel ist dezidiert nicht etwas, das man sich für sein Praxisschild kauft, sondern eine strukturbildende Maßnahme für die Kinderzahnheilkunde in Deutschland, um ein international vergleichbares postgraduales Weiterbildungsprogramm anbieten zu können. Neben guten Kandidaten aus Deutschland ist ein wesentlicher Baustein dabei die Beteiligung internationaler Referenten und internationaler Teilnehmer (ca. 40%), die ein Niveau wie in den USA oder GB erwarten. Ab sofort kann eine Bewerbung erfolgen.